Kabelbinder im Winter – ideale Schneeketten für das Fahrrad

Frau auf Fahrrad im Schnee
Dass der Kabelbinder ein Allrounder ist, beweist er immer wieder aufs Neue. Längst kommt er nicht mehr nur zum Einsatz, um Kabel zu bündeln – worin sein ursprünglich vorgesehener Verwendungszweck bestand. Er verschließt Lebensmittelverpackungen, hält Wahlplakate an Laternen und dient nicht zuletzt auch der Befestigung im Haushalt und im Garten.

Aber wussten Sie auch, dass sich Kabelbinder im Winter als besonders nützlich für alle Radfahrer erweisen? Wenig bekannt, aber sehr effektiv: Schneeketten für das Fahrradschnell, einfach und kostengünstig selbst hergestellt aus Kabelbindern!

So kommen Sie rutschsicher und wesentlich preiswerter als mit den im Handel erhältlichen Spikemänteln durch die kalte Jahreszeit mit Schnee und Glätte. In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen, wie Sie Ihre Reifen mit unseren Kabelbindern winterfest machen.

Wissenswertes rund um Kabelbinder

Als George M. Rapata am 1. Oktober 1954 sein Patent für den Kabelbinder einreichte, war noch nicht absehbar, dass sich dieses Verbindungselement bis heute so großer Beliebtheit erfreuen und stetig weiterentwickelt werden würde. Ursprünglich war der Kabelbinder nur dazu gedacht, Kabel und Kabelbäume zu bündeln, aneinander oder an anderen Gegenständen zu fixieren.

Bevor es ihn gab, wurde diese Aufgabe von Schnüren, Draht oder Wachsband erledigt. Verschnüren und Abbinden waren jedoch ziemlich unpraktisch und sehr zeitaufwendig. Heute geht das Verschließen mit den praktischen Kabelbindern deutlich schneller und einfacher.

Die universell nutzbaren Alltagshelfer sind in allen möglichen Farben, Größen, Ausführungen und Materialien zu finden. Sogar wiederverwendbare Varianten gibt es. Diese besitzen eine kleine Nase, sodass der Verschluss erneut geöffnet werden kann. Aber nun zum Thema, dass Kabelbinder im Winter als Schneeketten eingesetzt werden können und helfen, Geld zu sparen.

Schneeketten fürs Fahrrad selbst basteln

Der Winter kommt, zwar nicht überall mit Schnee und Eis, wie es viele aus der Kindheit gewohnt sind, aber durchaus mit glatten Straßen und vereisten Wegen. Wer nicht die Möglichkeit hat, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem eigenen Auto zur Arbeit oder zum Einkaufen zu fahren, muss sich für den treuen Drahtesel etwas einfallen lassen.

Denn in seiner Sommer- oder Ganzjahresversion ist das Fahrrad nicht für Schneematsch und Glätte gerüstet – die Reifen kommen leicht ins Rutschen. Damit das nicht passiert und Sie sicher an Ihr Ziel kommen, empfehlen wir Ihnen Schneeketten für das Fahrrad – und zwar selbstgebastelt aus Kabelbindern!

Im Handel sind sogenannte Spikemäntel erhältlich, die über das Rad gezogen werden und die Funktion von Spikes übernehmen, wie wir sie von Schuhen kennen. Solche „Winterreifen“ für das Fahrrad mit kleinen Metallknöpfen müssen recht aufwendig aufgezogen werden und sind nicht gerade billig. Doch zum Glück gibt es eine günstige Alternative!

Und zwar Kabelbinder! Aus ihnen lassen sich in kürzester Zeit Do-it-yourself-Schneeketten für das geliebte Fahrrad bauen. Im Vergleich zur Anschaffung von Spikereifen sparen Sie damit bares Geld und erreichen eine vergleichbare Rutschsicherheit auf gefrorenen Wegen, die von Eis und Schnee überzogen sind. Probieren Sie es mit unserer folgenden Anleitung einfach aus.

Winterreifen für das Fahrrad – das müssen Sie beachten

Achtung! Kabelbinder als Schneeketten für das Fahrrad sind nur für bestimmte Bremssysteme geeignet, nämlich für Scheiben- oder Trommelbremsen. Wer noch die traditionelle Felgenbremse am Rad hat, sollte diese DIY-Lösung besser nicht verwenden. Denn hier könnte es zu ernsten Schäden kommen, weil die Kabelbinder den Bremsbacken im Weg sind. Dadurch greifen sie nicht richtig, Sie könnten stürzen und sich verletzen. Kabelbinder-Schneeketten dürfen außerdem nicht an Fahrrädern mit Dynamo verwendet werden. Die Plastikstränge könnten sich darin verhaken und verhindern, dass sich das Rad dreht.

Weist Ihr Bike die idealen Voraussetzungen für die DIY-Kabelbinder-Schneeketten auf, kann es losgehen. Bevor jedoch die UV-beständigen Kabelbinder um die Reifen gezogen werden können, müssen einige Vorbereitungen getroffen werden. Nehmen Sie eine Luftpumpe und füllen Sie die Schläuche. So sehen Sie direkt, wie lang die benötigten Kabelbinder sein müssen. Als praktischer Nebeneffekt stellt sich hier heraus, ob ein Reifen eventuell Luft verliert.

Kabelbinder-Schneeketten fürs Rad – so gehts!

Alles, was Sie brauchen, sind mindestens 16 Kabelbinder aus Kunststoff und ein Kabelschneider. Sollten Sie das passende Werkzeug nicht besitzen, reicht auch eine haushaltsübliche Schere. 
  1. Nehmen Sie einen Kabelbinder in die Hand und führen Sie ihn zwischen zwei Speichen hindurch.
  2. Legen Sie ihn um Mantel und Felge und ziehen Sie ihn zu, sodass sich der Verschluss auf der Innenseite an der Felge befindet.
  3. Achten Sie darauf, dass sich der Kabelbinder leicht in den Reifen eindrückt und sich so ein Profil bildet.
  4. Schneiden Sie das überstehende Ende ab.
  5. Wiederholen Sie die ersten vier Punkte für mindestens 16 Zwischenräume zwischen zwei Speichen an beiden Rädern. Sie können auch mehr Kabelbinder verwenden.

Fazit: Warum Kabelbinder die besseren (Fahrrad-)Schneeketten sind

Zunächst betrachten wir den Kostenfaktor. Während Sie in einem Fachgeschäft für einen Fahrradspikemantel gut und gern 50 Euro bezahlen, kosten 100 Kabelbinder in der Standardausführung nicht einmal einen Euro. Und das bei einem vergleichbaren Rutschschutz auf Schneematsch! Noch ein Pluspunkt: Sie können Kabelbinder in bunten Farben nutzen und Ihr Rad so optisch aufpeppen.

Während die Metallspitzen der Spikes nach einiger Zeit rosten können und damit unsicherer werden, weil sie den Grip verlieren, sind Kabelbinder sehr langlebig. Sie lassen sich schon im Herbst montieren, um auf nassem Laub und matschigen Wegen mehr Halt zu haben. Und nach der Wintersaison sind sie schnell und einfach abgeschnitten, sodass sie in der warmen Jahreszeit nicht stören.
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